Spielfilm
Deutschland | Argentinien, 2012
Digital | 35 mm | 100 min
Originalversion · deutsch | spanisch
Untertitel · englisch | spanisch | deutsch
Synchronisierte Fassung · deutsch
Koproduktion · deutsch-argentinisch zwischen Malena Filmproduktion GmbH & Co. KG, Ricardo Freixá, Geißendörfer Film-und Fernsehproduktion und WDR
Förderung · Film- und Medienstiftung NRW | HessenInvestFilm | Deutscher Filmförderfonds | BKM | FFA | Instituto Nacional de Cine y Arte (INCAA)
Drehorte · Deutschland | Argentinien
Trailer
Inhalt
Der Film erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte von Sulamit und Friedrich, die sich während der Pubertät in den 50er Jahren in Buenos Aires kennenlernen. Eine Liebe, die vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen in Deutschland `68 und der Militärdiktatur in Argentinien ein Leben lang anhält.
Sulamit, Tochter jüdischer Emigranten aus Deutschland, wächst im Buenos Aires der 50er Jahre auf. In unmittelbarer Nachbarschaft leben hier Juden und Nazis, aus Europa geflohen und in der Fremde erneut zusammengeworfen. Als junges Mädchen trifft Sulamit auf Friedrich, einen deutschen Jungen, der mit seiner Familie im Haus direkt gegenüber wohnt. Zwischen den beiden entsteht schon bald eine ungewöhnliche Nähe.
Als Friedrich erkennt, dass sein Vater ein SS-Obersturmbannführer war, bricht er mit seiner Familie und geht nach Deutschland, um sich mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen. Bald wird er sich der deutschen Studentenbewegung anschließen. Sulamit folgt ihm wenige Jahre später und muss feststellen, dass sein politisches Engagement keinen Raum für ihre Liebe lässt. Sulamit studiert, arbeitet später als Übersetzerin und beginnt eine Beziehung mit dem Universitätsassistenten Michael, der sie liebt und sie unterstützt. Doch ihr Herz hängt an Friedrich.
Als dieser Deutschland verlässt, um sich einer argentinischen Guerillabewegung anzuschließen, bricht der Kontakt ab und Friedrich verschwindet spurlos. Sulamit begibt sich auf eine Suche, die sie bis ins Herz Patagoniens führt.
Stab | Besetzung
Buch und Regie · Jeanine Meerapfel
Darsteller · Celeste Cid | Max Riemelt | Benjamin Sadler
Kamera · Víctor González
Szenenbild · Federico Mayol | Alexander Scherer
Kostüm · Connie Balduzzi | Lucia Faust
Maske · Waldemar Pokromski | Sabine Schumann
Ton · Víctor Tendler | Michael Busch
Schnitt · Andrea Wenzler
Musik · Floros Floridis
Produktion · Malena Filmproduktion | Ricardo Freixá | Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion | WDR
Produzenten · Jeanine Meerapfel | Ricardo Freixá | Hans W. Geißendörfer
Executive Producer · Paul Müller
Preise | Festivals
2012
BFI London Film Festival · London | Großbritannien
São Paulo International Film Festival · São Paulo | Brasilien
Hofer Filmtage · Hof | Deutschland
Eröffnungsfilm der Biberacher-Filmfestspiele · Biberach | Deutschland
Terre des Femmes, Frauenfilmfestival · Tübingen | Deutschland
2013
Miami International Film Festival · Miami | USA
Festival Internacional de cine de Punta del Este · Punta de Este | Uruguay
Vendome FF · Vendome | Frankreich
Boston Jewish FF · Boston | USA
Toronto Jewish FF · Toronto | Kanada
Beijing International FF · Beijing | China
JeonJu International Film Festival · Jeonju | Korea
AUDI festival of German Films · Sydney | Australien
IFFI · Innsbruck | Österreich
Fine Art FF · PR
CINEMAISSI Latin American Film Festival · Helsinki | Finnland
Jewish UK FF / 1-14.11 / · London | England
Jerusalem Jewish Film Festival · Jerusalem | Israel
UK Israel FF – Tel Aviv · Tel Aviv | Israel
Festival of Tolerance – Zagreb Jewish Film Festival · Zagreb | Kroatien
Dona I Cinema – Mujer y Cine – Woman & Film · Valencia | Spanien
Verleih | Vertrieb
Verleih in Deutschland · Neue Visionen Filmverleih
Pressestimmen
Jeanine Meerapfel knüpft einen breiten historischen und politischen Erzählteppich über zwei Kontinente hinweg, dem sie ihre schnörkellose Inszenierung stark unterordnet. Max Riemelt und vor allem der argentinische Topstar Celeste Cid tragen souverän die Figuren über Jahrzehnte. Vor allem die Aufnahmen aus dem Buenos-Aires der 50er Jahre betören in ihrer Eleganz. Die Filmemacherin stellt hintergründig die Frage, wie die Nachfolgegenerationen der Täter mit der Last der Vergangenheit umgehen kann. Verwoben wird dies mit einer Liebe, die keine Herkunft oder Vergangenheit kennt.
Zitty , Martin Schwarz
Jeanine Meerapfel hat eine länderübergreifend wichtige Epoche mutig aufgearbeitet und diese mit einer anmutigen Liebesgeschichte verquickt, weil sie hofft, so auch die Generation der Enkel zu erreichen.
Neues Deutschland: Angelika Kettelhack, 3./4. November 2012
„Alles Private ist politisch“, so lautete einer der verhängnisvollen Slogans der 68er- Bewegung. Und doch gab es in studentenbewegten Zeiten echte, tiefer gehende Liebesgeschichten, die sich nicht in ideologische Schubladen pressen ließen. Jeanine Meerapfel erzählt so eine – mit wunderbarem Gespür für die unhintergehbare Differenz zwischen großen Gefühlen und politischer Radikalisierungen. Ein Bravourstück, das ….keineswegs nur ein weiteres Kapitel hinzufügt, sondern die Geschichte des weltweiten Aufbegehrens aus einem ganz persönlichen Blickwinkelerzählt, nämlich aus der Sicht von einer Argentinierin mit deutscher Vergangenheit…..
…Der deutsche Freund ist gewiss ein politischer Film, aber keiner, der Dogmen oder Schlagworte vor sich herträgt. Jeanine Meerapfel lässt Raum für Widersprüche und unterschiedliche Sichtweisen. Sie lenkt den Blick auf vielsagende Details, nimmt sich Zeit für Stimmungen und lässt die Kamera auf neugierige, abtastende Erkundungsreisen gehen, ihr genügt zum Beispiel eine einzelne Einstellung, um den Charakter der argentinischen Diktatur sinnlich erfahrbar zu machen … Mehr noch als das Politische kommt das Private zu seinem Recht. Und so bildet die Machart des Films – der weiche, behutsame, gefühlvolle Blick – den gelungenen Kontrapunkt zu Friedrichs politischer Verhärtung. So wird früh spürbar, dass dies ein großartiger Liebesfilm werden wird. Und zwar deshalb, weil er nicht nur von der Liebe handelt.
Peter Gutting, 01.11.2012
Prädikat besonders wertvoll: Kino Zeit
Eine Brücke verbindet Argentinien und Deutschland. Eine Brücke aus Geschichten, die von Einwanderung, Erinnerung und Identität erzählen. Und von der Liebe. Der neue Film von J.M. nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Vergangenheit, bei der wir immer wieder über diese Brücke laufen…
Argentinisches Tagesblatt: Lars Falkenberg, 06.10.2012